Fisch ist überaus gesund und schmeckt auch noch gut, aber die modernen Fangmethoden sind nicht besonders nachhaltig angelegt. Möchtest Du ihnen unnötiges Leid ersparen, helfen Fischersatzprodukte.
Diese sind inzwischen in großer Anzahl in den Märkten anzutreffen und bieten Dir ein Erlebnis, das realem Fisch nahekommt. Wir zeigen Dir, worauf es ankommt und warum Fischersatz wichtig für unsere Gesellschaft ist.
Was sind Fischersatzprodukte?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um Produkte, die Fisch in Deinen Mahlzeiten ersetzen sollen. Es kommen ausschließlich pflanzliche Bestandteile zum Einsatz, um den "Ersatzfisch" zusammenzustellen.
Fischersatz ist ideal für Menschen, die auf der Suche nach einer pflanzlichen Ernährung sind. Darüber hinaus aber trotzdem den Geschmack von frischem Fisch genießen möchten. Auch für Veganer und Vegetarier ist Fischersatz eine gute Alternative.
Es ermöglicht ihnen, eine ausgewogene Ernährung zu sich zu nehmen, die alle notwendigen Nährstoffe enthält. Die Industrie hat sich jedoch nicht auf einen einzigen, bestimmten Standard geeignet. Es existieren stattdessen viele unterschiedliche vegane Ersatzprodukte.
Für Dich ist das ein Vorteil, denn Du hast sehr viel Raum zum Experimentieren: Schmeckt Dir ein bestimmtes Fischersatzprodukt nicht, probierst Du einfach ein anderes. Im Laufe dieses kurzen Ratgebers werden wir Dir die unterschiedlichsten Varianten präsentieren.
Wozu ist Fischersatz notwendig?
Gut 33 % der Weltmeere sind überfischt und 60 % davon sind bereits maximal ausgenutzt. Würden wir also mit unseren aktuellen Verfahren schlicht fortfahren und nichts verändern, würden die Meere in Zukunft keine Fische mehr beinhalten. Offensichtlich ist das nicht akzeptabel.
Auf Fisch zu verzichten, ist aufgrund der vielen positiven Effekte auf unsere Gesundheit ebenfalls nicht immer eine gute Idee.
Wir benötigen somit eine Idee, die uns fischähnliche Substanzen liefert, aber die gleichzeitig nicht zu weiterer Überfischung beiträgt. An genau dieser Stelle setzen wir vegane Fisch-Alternativen ein.
Durch Überfischung herbeigeführte Schäden
Die erwähnte starke Überfischung ist nur eines der Probleme, die durch unser Konsumverhalten ausgelöst werden. Zusätzlich bringen wir damit komplette Ökosysteme durcheinander: Ziehen wir zu viele Fische aus dem Meer, finden Raubfische eventuell nicht genug Beute.
Die Population der Raubfische wird sich reduzieren, was dann wiederum neue, unangenehme Folgen haben kann. So entsteht ein Dominoeffekt - und weitere Schwierigkeiten drohen:
- Der Beifang ist nicht zu verachten. Dies bezeichnet Fische, an denen Fischer eigentlich nicht interessiert sind, aber die beim Fischfang ebenfalls "versehentlich" Teil der Beute sind. Die Tiere verfangen sich beispielsweise in Netzen und werden ebenfalls aus dem Ozean gezogen und kommen zu Schaden. Durch die aktuellen Fangmethoden ist es schwierig, den Beifang zu stoppen und eine hohe Effizienz bei der Fischerei zu gewährleisten.
- Einige Methoden ziehen die Unterwasserlandschaft als solche in Mitleidenschaft. Schwere Netze sinken bis auf den Boden des Meeres und schleifen dabei beispielsweise über Korallenriffe und beschädigen diese. Dadurch werden weitere Lebensräume zerstört, was sich negativ auf die Fischpopulation auswirkt. Der Schaden wird intensiviert, da diese Unterwasserwelten oft sehr viel Zeit brauchen, um nachzuwachsen.
Aquakulturen: eine Alternative?
Nein, in den meisten Fällen nicht. In Aquakulturen werden Fische auf künstlichem Raum gezüchtet. Dabei wird versucht, möglichst lebensnahe Räume zu schaffen - oft direkt im Meer.
Da Industrien den Gesetzen des freien Marktes gehorchen, wird Effizienz belohnt: möglichst viele Fische auf möglichst kleinem Raum. Außerdem erhalten diese Fische zum Zwecke des schnelleren Wachstums häufig Nahrung, die gesundheitliche Folgen für die Fische und uns hat.
Der Gedanke hinter Aquakulturen ist also zunächst lobenswert, aber die Umsetzung ist kaum geeignet, um breitflächig eingesetzt zu werden. Ansonsten hätten wir das Problem der Überfischung schließlich schon gelöst.
Um den Fischbedarf der Menschen auf der Erde zu decken, sind also Alternativen notwendig. Vegetarische bzw. vegane Fisch-Ersatzprodukte können diese Alternativen liefern, ohne die Weltmeere anzutasten oder Ökosysteme ins Ungleichgewicht zu bringen.
Fischgeschmack und wie er entsteht
Die meisten Menschen, die Fisch und Fleisch essen, sind weniger an diesen Produkten an sich interessiert als an ihrem Geschmack. Daraus lässt sich die Erkenntnis gewinnen, dass wir "nur" etwas finden müssen, was einen Fischgeschmack nachahmt. Dies würde ausreichen, um einen gewissen Teil der Menschen zum Umdenken zu bewegen.
Fische selbst haben dabei zwar einen gewissen Eigengeschmack, dieser wird aber praktisch beiläufig gewonnen. Das Salz der Meere beispielsweise ist dafür verantwortlich - ebenso wie Algen. Aus diesem Grund kommen diverse Algenvarianten in vielen Fischersatzprodukten zum Einsatz.
Das kann ganz einfach Seetang sein, aber Du kannst auch Produkte wie Nori oder Wakame ausprobieren. Sie versprühen in jedem Gericht sofort einen salzig-meerähnlichen, würzigen Geschmack.
Der Vorteil an Algen ist, dass sie Bestandteile mitbringen, die in realem Fisch enthalten und die für uns gesund sind. Vitamin B12 und Vitamin D beispielsweise, aber auch viele Mineralstoffe.
Da Algen in der Regel nicht zu unserem täglichen Speiseplan zählen, solltest Du unter Umständen aufpassen. Sie sind extrem jodhaltig, was Deinen Körper überraschen könnte. Eine Rücksprache mit einem Arzt ist daher in schwierigen Fällen zu empfehlen.
Welche Nährstoffe befinden sich in Fischersatz?
Wie bereits erwähnt, befinden sich einige Vitamine sowie Spurenelemente wie das genannte Jod. Darüber hinaus ist Fisch jedoch ein exzellenter Lieferant von Omega-3-Fettsäuren und vielen anderen Nährstoffen.
Langfristig schützen diese gegen diverse, teilweise schlimme Leiden. Sie beugen etwa Schlaganfällen vor und können Herzinfarkte verhindern. Generell geht es Deinem Herz-Kreislauf-System besser, wenn Deinem Körper regelmäßig Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden.
Zusätzlich fördern diese Fettsäuren die Gehirnaktivität, was vor allem im hohen Alter ein Vorteil sein kann. Der Verzehr von Fisch kann sich außerdem positiv auf Entzündungen wie Arthritis auswirken.
Arthritis ist eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen in den Gelenken und im oberen, mittleren und unteren Rücken. Allein mit dem Verzehr von Fisch kannst Du dieser Bedrohung bereits teilweise aus dem Weg gehen.
Die vielen positiven Auswirkungen von Fisch auf dem Speiseplan sind dafür verantwortlich, warum dessen Genuss von vielen Ernährungsberatern empfohlen wird.
Bei Fisch-Ersatz wird daher darauf geachtet, möglichst viele dieser Nährstoffe beizubehalten. So wird Dein Gericht aus Fisch-Ersatz nicht nur geschmacklich ein Genuss, sondern auch ein großer Vorteil für Deinen Körper.
Welche Lebensmittel sind als Fisch-Ersatz geeignet? 6 Tipps
Viele unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten kommen infrage. Wir listen an dieser Stelle einige Produkte auf. Wenn Du auf Suche im Internet gehst, wirst Du aber noch sehr viel mehr interessante Rezeptideen finden.
1. Yamswurzeln
Yamswurzeln sind etwas exotisch, aber sie eignen sich hervorragend, um den Geschmack diverser Meerestiere nachzuahmen. Dazu gehören vor allem Garnelen, Krabben und ähnliche kleine Tiere.
Die Yamswurzeln an sich sind fast geschmacksneutral und dabei bissfest, ebenso wie ihre tierischen Vorbilder. Das heißt: Erst mit der richtigen Marinade bringst Du den typischen Meeresgeschmack in Dein Essen. Gute kannst Du sie als Beilage zu Salaten oder Nudeln servieren.
2. Jackfrucht
Die Jackfrucht hat sich bei vielen Veganern fest auf dem Speiseplan etabliert - auch abseits von Fisch. Ihre Konsistenz ist recht zäh und faserig und entspricht damit vielen Fleisch- und Fischsorten.
Auch hier gilt: Die Jackfrucht ist geschmacksneutral. Beißt Du hinein, wirst Du kaum etwas schmecken. Verfeinere sie also mit den richtigen Marinaden und Du kannst zum Beispiel leckere Fischfilets daraus zubereiten.
3. Seitan und Tofu
In eine ähnliche Nische passen Seitan und die Allzweckwaffe Tofu. Die zähe Konsistenz ist auch bei diesen Produkten ihr Vorteil. Sie lassen sich gut kauen und ahmen damit echten Fisch nach. Wie bei der Jackfrucht gilt: Die Würze ist alles. Machst Du es richtig, bereitest Du schnell Fischfilets oder auch Fischstäbchen zu.
4. Tomaten
Aus Tomaten könntest Du Thunfisch zubereiten. Deren unverkennbaren Geschmack erreichst Du, indem Du die Tomate häutest und Kerne entfernst. Danach wird das Gemüse etwas getrocknet und schließlich richtig mariniert. Als Fischfilets eignen sich diese Tomatenstücke weniger, aber Du kannst sie als Beilage nutzen - etwa in Salat oder auf Brot.
5. Rote Bete
Ein weiteres gesundes Gemüse mit Hang zum Fisch-Ersatz ist Rote Bete. Deren Bissfestigkeit bringt die notwendige Konsistenz mit, um sie in Salat zu schneiden. Gewürzgurken und Sojajoghurt harmonieren an dieser Stelle wunderbar mit Salaten dieser Art.
6. Nori
Nori ist eine Algenvariante, die sich hervorragend dazu eignet, in jeden Salat geschnitten zu werden. Sie bringt einen überaus intensiven Meeresgeschmack mit, wodurch Deine Salate auch komplett ohne Fisch an maritime Speisen erinnern.
Ein wenig Übung brauchst Du allerdings: Zu viel Nori ist im wahrsten Sinne des Wortes zu viel des Guten. Experimentierfreudigkeit wird belohnt. Hast Du gerne Spaß in der Küche, wirst Du mit diesen Tipps bereits gut ausgelastet sein. Auch Auberginen eignen sich für die meisten Gerichte.
Auf die Gefahr hin, dass wir uns an dieser Stelle wiederholen: Die Marinade macht den Unterschied. Der Eigengeschmack ist bei den meisten von uns genannten Alternativen gering, weshalb Du um die richtige Würzung nicht herumkommst.
Nicht vergessen: Nährstoffe!
Wie bereits erwähnt, bringen Fische bestimmte Nährstoffe mit, die sich mit pflanzlichen Mitteln einfach nicht ausgleichen lassen. Eine bestimmte Nahrungsergänzung solltest Du daher unbedingt in Betracht ziehen. Das gilt vor allem bei einem sehr abrupten Wechsel.
Bis gestern gab es Fast Food, Fisch, Fleisch und Cola und heute soll alles vegan ablaufen? Ein Gespräch mit einem Ernährungsberater oder Arzt kann dann nicht verkehrt sein. Unsere Körper sind zwar robust, aber nicht unverwundbar. Informiere Dich im Voraus, bevor Du Deinem Körper wichtige Nährstoffe entziehst und Dir damit am Ende nur schadest.
Fischeratz Fazit: vegane Ersatzprodukte schützen unser Meer
Ähnlich wie beim Ei-Ersatz kann der Fischersatz hervorragende Dienste leisten, um tierische Mahlzeiten zu ersetzen. Mit unseren Tipps gelingt Dir der erste Schritt - den Rest überlassen wir Deinen Experimentierkünsten in der Küche.
Allerdings solltest Du Dich um fehlende Nährstoffe kümmern und etwa vegane Proteinquellen erschließen. Der Umwelt zu helfen, ist ein ehrenwerter Plan, aber er sollte nicht Deine Gesundheit aufs Spiel setzen.