Schokolade selber machen vegan: Zutaten & Tipps für die Zubereitung

Das Angebot an veganen Schokoladen in Bioläden, Supermärkten und sogar in Discountern ist in den letzten Jahren zwar stetig angewachsen, lässt aber nach wie vor zu wünschen übrig. Dennoch muss Du nicht auf die süße Leckerei verzichten, denn mit ein paar Zutaten und etwas Zeit stellst Du Dir Deine Schokolade ganz einfach selbst her. Lies weiter und erfahre mehr!

Milch- und Zartbitterschokolade ohne tierische Produkte: Zutaten

Du wirst erstaunt sein, wie wenige Zutaten für vegane Schoki erforderlich sind. Mit einigen Grundzutaten kannst Du eine einfache Milch- oder Bitterschokolade herstellen und diese nach Belieben mit weiteren Zutaten, Aromen und Gewürzen verfeinern.

Wenn Du eine vegane Schokolade selber machen möchtest, benötigst Du:

  • 40 g Kakaobutter
  • 25 g Kakaopulver
  • 35 g Ahornsirup


Mit Kokosöl kannst Du die Butter ersetzen - allerdings verleiht die Kakaobutter der Süßigkeit einen wesentlich zarteren Schmelz. Beim Kauf des Kakaopulvers solltest Du darauf achten, dass es sich um rohes, ungesüßtes Kakaopulver handelt. Denn: Je weniger das Pulver verarbeitet ist, desto mehr wertvolle Antioxidantien und Mikronährstoffe sind noch enthalten.

Den leicht bitteren Geschmack des rohen Kakaopulvers kannst Du durch die Zugabe von Ahornsirup wieder ausgleichen. Alternativ kannst Du zu Erythrit greifen - beispielsweise dann, wenn Du eine Low-Carb-Schokoladentafel herstellen möchtest. 

Vegane Schokolade selber machen: Optionale Zutaten

Mit den genannten Zutaten stellst Du die Grundmasse für Deine Schokoladentafel her. Möchtest Du eine Milchschokolade selber machen, benötigst Du zusätzlich etwas Milchpulver - wahlweise Kokosmilchpulver oder Sojamilchpulver. Außerdem empfehlen wir Dir die Zugabe von etwas natürlichem Vanilleextrakt. Du kannst auch eine Prise Salz unterrühren, um den Kakaogeschmack zu verstärken und für eine ausgeglichene Süße zu sorgen.

Ansonsten gilt: Erlaubt ist, was Dir schmeckt! Experimentiere ein wenig herum und kreiere Deine ganz individuelle Lieblings-Schoko, beispielsweise mit:

  • Aromen (Minze, Orange etc.)
  • Gewürzen
  • Nüssen und Kernen
  • gepufftem Reis oder Quinoa
  • Rosinen, Cranberrys oder Trockenfrüchten
  • Bananenchips
  • Meersalz
  • zerkleinerten Keksen
  • Kokosflocken

Gesunde Zuckeralternative: Dattelzucker

Ahornsirup ist eine gute Möglichkeit, um Deiner veganen Schoko eine angenehme Süße zu verleihen. Alternativ empfehlen wir Dir Dattelzucker. Dieser besteht ausschließlich aus gemahlenen Datteln und ist daher besonders natürlich, vollwertig und reich an Ballaststoffen.

Dattelzucker ist vegan und gesund - nicht nur gesünder als Industriezucker, sondern auch gesünder als alle Sirupvarianten. Die Süßkraft ist etwas geringer als die von Haushaltszucker; wenn Du es sehr süß magst, verwende einfach etwas mehr. Erhältlich ist Dattelzucker im Bioladen, im Reformhaus sowie in diversen Onlineshops. 

Vegane Schokolade selber machen

Vegane Schokolade selber machen: Schritt für Schritt

Jetzt kennst Du die Zutaten für Veganer-Schoki und möchtest sicher erfahren, wie Du das Rezept richtig zubereitest.

Und so funktioniert es:

  • Schritt 1: Schmelze die Kakaobutter unter häufigem Rühren in einem Wasserbad. Große Stücke hackst Du vorher am besten klein.

  • Schritt 2: Hebe das Kakaopulver, den Ahornsirup und gegebenenfalls den Vanilleextrakt unter und rühre alles mit einem Schneebesen sorgfältig glatt. Anschließend kannst Du weitere Wunschzutaten hinzufügen und einrühren.

  • Schritt 3: Gieße die Schokomasse in eine Silikonform und kühle sie im Kühlschrank für mehrere Stunden durch. Alternativ kannst Du sie auch für 20 bis 30 Minuten ins Gefrierfach geben.

Tipps für die Zubereitung veganer Schokolade

Bei der Schokoladenzubereitung solltest Du einige Tipps beherzigen, damit die Süßigkeit auch tatsächlich gelingt und wie gewünscht schmeckt. Wir empfehlen Dir, keine Zutaten auf Wasserbasis zu verwenden, denn diese erhöhen das Risiko, dass die Schokomasse sich trennt. Nutze stattdessen Aromen auf Ölbasis, die in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich sind. Pulverisierte Zutaten sind in der Regel unproblematisch.

Außerdem können folgende Tipps und Tricks Dich bei der Schokoladenherstellung unterstützen:

  • Tipp 1: Verwende keine porösen Utensilien (zum Beispiel Holzlöffel). In den winzigen Löchern und Ritzen befindet sich oftmals Feuchtigkeit, die dazu führen kann, dass die Schokoladenmasse sich zersetzt.

  • Tipp 2: Aromen solltest Du immer erst dann in die Masse geben, wenn diese nicht mehr erhitzt wird.

  • Tipp 3: Stell die fertige Schokoladenmasse nicht voreilig in den Kühlschrank, sondern warte, bis sie auf Zimmertemperatur abgekühlt ist. So beugst Du weißen Flecken auf der Tafel vor.

  • Tipp 4: Silikonformen sind für die Schokoladenherstellung nicht unbedingt erforderlich. Du kannst die Masse auch dünn auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und nach dem Aushärten in Stücke brechen. So erhältst Du Bruchschokolade, die Du gut einfrieren und ganz nach Bedarf genießen kannst.
article header image



Tipps für die Aufbewahrung



Frisch zubereitete Veganer-Schoki hält sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Wochen, im Gefrierschrank drei bis vier Monate.

Wichtig: Untemperierte Schokoladenmasse schmilzt bereits bei Zimmertemperatur und sollte daher immer gekühlt aufbewahrt werden. Wie Du die Schokomasse temperieren kannst, erfährst Du im nachfolgenden Absatz. 

Vegane Schokolade temperieren: So geht's!

Wenn Du Deine Schokoladenkreation temperierst, bleibt sie auch bei Zimmertemperatur fest und schmilzt nicht sofort, wenn Du sie in die Hand nimmst. Zum Temperieren benötigst Du vor allem ein exaktes Thermometer, denn wie der Name vermuten lässt, ist die Temperatur beim Temperieren der wichtigste Faktor.

  • Schritt 1: Erhitze die fertige Schokoladenmasse in einem Wasserbad auf 43 bis 45 Grad Celsius.

  • Schritt 2: Nimm die Schüssel vom Herd, halte sie über ein Eisbad oder stelle sie in den Kühlschrank. Rühre die Masse regelmäßig um - und zwar so lange, bis sie auf 26 Grad Celsius heruntergekühlt ist.

  • Schritt 3: Stelle die Schüssel erneut über das heiße Wasserbad und steigere die Temperatur langsam wieder auf 29 Grad Celsius. Wichtig: Höher darf die Temperatur auf keinen Fall steigen, ansonsten ist das Temperieren fehlgeschlagen.

  • Schritt 4: Gieße die Schokoladenmasse in eine Silikonform und lasse sie auskühlen.

Das Temperieren wirkt sich auf die Kristallbildung in der Kakaobutter aus und verleiht der Süßigkeit eine zarte Konsistenz, eine angenehme Bissfestigkeit sowie einen leicht glänzenden Überzug. Möchtest Du die Schokoladenmasse für die Herstellung von Schokopralinen verwenden, solltest Du sie auf jeden Fall temperieren, damit die Süßigkeiten ihre Form behalten. 

Meine Schokoladenmasse hat sich getrennt - kann ich sie noch retten?

Eine gelungene Schokoladenmasse ist cremig und frei von Stücken. Ist die Masse stattdessen körnig und dick wie eine Paste, haben sich die Zutaten nicht miteinander verbunden. Dies geschieht vor allem dann, wenn versehentlich Wasser in die Masse gelangt ist.

Getrennte Schokoladenmasse kannst Du leider nicht mehr temperieren - wegwerfen musst Du sie aber auch nicht. Stattdessen kannst Du einfach noch etwas mehr kochendes Wasser hinzufügen und die Masse so lange kräftig rühren, bis sie wieder glatt ist. Sie wird dann nicht mehr fest, eignet sich aber gut als leckere Schokoladensoße, beispielsweise für Eis oder Kuchen.

Statt Wasser kannst Du einen Teelöffel Kokosfett unterrühren. Die Masse wird dann wieder geschmeidig und eignet sich gut als Zutat für Backwaren, etwa für Brownies oder Kekse

Pralinen, Schokomilch & Co: vegan und lecker

Die mit dem obigen Rezept hergestellte Schokoladenmasse eignet sich sowohl für klassische Tafelschokolade als auch für Bruchschokolade und Pralinen. Auch vegane Schokomilch kannst Du ganz unkompliziert selbermachen - mit Hafer-, Dinkel-, Reis-, Mandel- oder Sojamilch als Basis. Möchtest Du, dass Deine Schokoladenmilch einen leicht nussigen Geschmack hat, verwende am besten Dinkel- oder Hafermilch.

Für eine Portion benötigst Du:
 

  • 200 Milliliter Pflanzenmilch
  • 2 Teelöffel Kakaopulver
  • 1 Teelöffel Agavendicksaft
  • 1⁄2 Päckchen Vanillezucker


Die Zubereitung ist denkbar einfach: Die Zutaten werden lediglich miteinander vermischt und gründlich verrührt - am besten mit einem Hand- oder Stabmixer.

Übrigens: Mit einem leistungsstarken Mixer kannst Du sogar Pflanzenmilch selber machen!

Vegane Schokoprodukte selbermachen: Das sind die Vorteile!

Ob Tafelschokolade, Schokopralinen oder Milchshake: Vieles spricht dafür, Schokoprodukte ganz einfach selber herzustellen, statt diese zu kaufen. Zum einen sind pflanzliche Alternativen oftmals teurer als konventionelle Produkte, zum anderen ist die Zutatenliste meist sehr lang.

Möchtest Du auf Zusatzstoffe, künstliche Aromen und Konservierungsstoffe weitgehend verzichten, lohnt es sich für Dich auf jeden Fall, Tafelschokolade und Co. selbst zu machen. So kannst Du sicher sein, dass keine chemischen Zutaten, keine künstlichen Geschmacksstoffe und auch kein raffinierter Zucker enthalten sind.

Vegane Schoki kann sogar richtig gesund sein - nämlich dann, wenn Du Nüsse und Kerne oder auch Trockenfrüchte in die Masse rührst. Auch Personen, die gegenüber Schokolade eine Unverträglichkeit haben und Symptome wie Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden bekommen, treffen mit selbstgemachten Schokoprodukten die richtige Wahl. Gleiches gilt für Personen mit Laktoseintoleranz, die Müdigkeit und andere Beschwerden verursachen kann. 

Zartbitterschokolade und Milchschokolade: Wo ist der Unterschied?

Unser Schokoladen-Grundrezept eignet sich sowohl für die Herstellung von Bitterschokolade als auch für Milchschokolade. Doch wie unterscheiden sich diese Schokoladensorten eigentlich voneinander?

Grundsätzlich gilt: Zartbitterschokolade hat einen höheren Kakaoanteil - genauer gesagt besteht sie zu mindestens 50 Prozent aus Kakao. Der Kakaogehalt von Milchschokolade liegt hingegen bei 30 bis 50 Prozent. Ebenso enthält Milchschokolade Milchpulver, welches ihr eine besonders cremige Konsistenz verleiht.