Kuhmilchallergie Baby: Leidet dein Nachwuchs darunter?

In den letzten Jahrzehnten haben allergische Erkrankungen in der Bevölkerung zugenommen. Es gibt immer mehr Menschen, die über Nahrungsmittelallergien klagen oder beispielsweise von Protein Blähungen bekommen. Das Gute ist, dass gleichzeitig auch wesentlich mehr Ersatzprodukte in den Supermärkten zu finden sind. Somit muss niemand auf seine Lieblingsspeisen verzichten. 

Wird bei Deinem Baby eine Kuhmilchallergie festgestellt, funktioniert die Nahrungsumstellung womöglich nicht so einfach wie bei einem Erwachsenen. Vor allem dann, wenn Dein Baby größer wird, wird es manchmal nicht verstehen, warum es nicht einfach wie andere Kinder auch einfach alles essen kann. Stattdessen wird der Blick auf die Zutatenliste zur Pflicht. 


Gleichzeitig ist es wichtig, dass Dein Sprössling schon frühzeitig lernt, was er essen darf und was nicht. Je eher er dies verinnerlicht, desto weniger Fehlgriffe wird es später geben. Erkläre ihm daher schon im Kindergartenalter möglichst spielerisch, worauf es achten muss. Spielt hierfür zum Beispiel einkaufen und beziehe Dein Kind in die Zubereitung des Essens mit ein.  


Ebenso bedeutsam ist es, die Kita auf die Allergie hinzuweisen. Die Erzieher müssen darauf achten, dass Dein kleiner Schatz keine Produkte konsumiert, die Kuhmilch enthalten. Wird das Mittagessen von einem Caterer geliefert, muss dieser ein separates Gericht zubereiten. 


Um Dir als Mutter Hilfestellung zu bieten, erklären wir in diesem Artikel, warum manche Kinder unter einer Intoleranz leiden. Zudem listen wir die häufigsten Symptome auf, durch die sich eine Kuhmilchallergie bemerkbar macht. Zuletzt geben wir Dir Tipps für die Ernährung Deines Sprösslings und erläutern, wie Du mit Deiner Familie am besten mit der Intoleranz umgehst. Schließlich bedeutet eine Allergie des Babys ebenso eine Umstellung für die Eltern und Geschwister. 

Warum reagiert mein Kind allergisch auf Kuhmilch?

Leidet Dein Baby unter einer Allergie, fragst Du Dich als Mutter, wie es dazu gekommen ist. Meist wird die Veranlagung für eine Nahrungsmittelintoleranz ebenso wie für Heuschnupfen oder auch Neurodermitis vererbt. Das bedeutet: Sobald zum Beispiel eine Person in der Familie unter einer Fettunverträglichkeit leidet, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Dein Nachwuchs davon betroffen sein wird. Ebenfalls als Auslöser vermutet werden Umweltfaktoren sowie gestörte Darmbarrieren.


Du als Mutter hast also keinen Einfluss darauf, ob bei Deinem Baby eine Intoleranz gegen ein bestimmtes Nahrungsmittel ausbricht.

Gleichzeitig ist es hilfreich, zu verstehen, was im Körper Deines Sprösslings passiert:


Bei einer Kuhmilchallergie reagiert das Immunsystem des Babys auf bestimmte Proteine, die in der Milch von Kühen vorkommen. Für gewöhnlich sind das die Proteine Kasein oder Molkenprotein. Diese werden vom Körper fälschlicherweise als schädlich eingestuft, woraufhin eine allergische Reaktion zustande kommt. Das Immunsystem Deines Babys produziert nun spezifische Antikörper, um die Proteine zu bekämpfen. 


Da Ziegen- und Schafsmilch ähnliche Inhaltsstoffe enthalten, stellen sie größtenteils keine Alternative dar. Gibst Du diese Deinem Nachwuchs, riskierst Du eine erneute allergische Reaktion. 


Wichtig zu wissen ist, dass eine Allergie gegen Kuhmilch nicht mit einer Laktoseintoleranz gleichzusetzen ist. Eine Laktoseintoleranz entsteht durch einen Mangel des Enzyms Laktase, welches für den Abbau von Milchzucker verantwortlich ist. Allerdings zeigen sich ähnliche Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen.


Eine Intoleranz gegenüber Kuhmilch äußert sich nicht bei allen Kindern gleich. Aus diesem Grund solltest Du stets einen Arzt aufsuchen, wenn Dein Baby gesundheitliche Probleme hat. Dieser kann verschiedene Untersuchungen durchführen, um ernsthafte körperliche Krankheiten auszuschließen. Zudem sind mitunter mehrere Tests nötig, um herauszufinden, gegen welche Lebensmittel oder Stoffe Dein kleiner Schatz genau allergisch ist. 

Kuhmilchallergie Baby: Welche Symptome treten auf?

Stellst Du bei Deinem Kind eines oder mehrere der folgenden Symptome fest, nachdem Du es mit Kuhmilch gefüttert hast, solltest Du Deinen Verdacht auf eine Kuhmilchallergie bei einem Kinderarzt äußern.

Folgende Symptome können bei Deinem Baby auftreten:

  • Verdauungsprobleme: Bemerkst Du bei Deinem Nachwuchs Durchfall oder Verstopfung, kann dies viele Ursachen haben. Babys leiden zudem nicht selten unter Bauchschmerzen oder Blähungen. Trage Deinen Sprössling am besten im sogenannten Fliegergriff herum. Hierbei liegt es in Bauchlage auf Deinem Unterarm. Halte es dabei mit beiden Händen fest. Häufen sich die Verdauungsprobleme, solltest Du alsbald mit dem Kinderarzt oder der Hebamme darüber sprechen. 
  • Appetitlosigkeit: Verweigert Dein Nachwuchs die Nahrung, spürt er womöglich, dass ihm diese nicht guttut. Dahinter kann sich zum Beispiel auch eine Eiweißallergie verbergen. Ebenfalls schwierig kann die Ernährung bei Zöliakie werden. Dies spielt jedoch erst ab dem Zeitpunkt eine Rolle, ab dem Du Deinem Nachwuchs Brei fütterst. 
  • Hautausschlag: Hat Dein Kind Ausschlag, Rötungen und versucht sich zu kratzen, kann ebenfalls eine Nahrungsmittelallergie dahinterstecken. Auch kann eine Laktoseintoleranz Hautausschlag verursachen. Ein Kinder- oder Hautarzt kann Dir eine Creme verschreiben, mit der sich die Haut schneller wieder erholt. Ziehe Deinem Kind zudem dünne Handschuhe an, damit es sich nicht aufkratzen kann.
  • Reizbarkeit: Eine Allergie bedeutet sehr viel Stress für den Körper. Vor allem Bauchschmerzen sind für Säuglinge eine große Belastung. Aus diesem Grund kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zu Reizbarkeit mit ständigem Schreien oder Schlafstörungen führen.


Mitunter kann eine Allergie Atembeschwerden zur Folge haben. Bekommt es nur noch schwer Luft oder zeigt andere schwerwiegende Symptome, rufe sofort einen Notarzt. Bei einem Atemstillstand oder anaphylaktischer Schock zählt jede Sekunde!

Babys: Warum ist Kuhmilch schädlich?

Kuhmilchallergie beim Baby: Wie solltest Du Dein Kind ernähren?

Für ein Baby ist Muttermilch stets das Beste. Kannst Du Deinen Nachwuchs nicht stillen oder reicht die Muttermilch nicht mehr zum Sattwerden aus, musst Du anderweitig eine gesunde Ernährung sicherstellen. Bei einer entsprechenden Intoleranz musst Du hier die Milch ersetzen. Hierfür eignen sich vegane Alternativen. Diese werden auf Basis von Soja, Mandeln, Hafer oder Reis hergestellt. 


Ist Dein Kind bereits alt genug für Brei oder feste Nahrung, solltest Du natürlich auch hierbei milchhaltige Produkte vermeiden. Gleichzeitig musst Du sicherstellen, dass Dein Nachwuchs mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Bei einer veganen Ernährung kann es kleinen Kindern vor allem an Calcium, Eiweiß, Vitamin B2 und Jod mangeln. Vegane Lebensmittel, die viel Calcium enthalten, sind etwa Fenchel und Brokkoli. Daneben eignet sich kalziumhaltiges Mineralwasser als gute Ergänzung. 


Der Eiweißbedarf Deines Sprösslings kann bei ausreichender Zufuhr von Kartoffeln und Hülsenfrüchten gedeckt werden. Vitamin B2 kommt vor allem in Vollkornprodukten und Gemüsesorten wie Rosenkohl, Grünkohl und Erbsen vor. Um Jodmangel vorzubeugen, empfiehlt sich der Einsatz von Speisesalz mit Jod.

Trotz einer vielfältigen und ausgewogenen Ernährungsweise kann es sein, dass Dein Kind nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Du solltest daher beim Arzt gelegentlich einen Bluttest bei Deinem Nachwuchs durchführen lassen. Liegt ein Mangel vor, kann er Deinem Baby Nahrungsergänzungsmitteln verschreiben. Ebenso ist der Besuch einer Ernährungsberatung empfehlenswert. Dort erfährst Du beispielsweise, was Du beim Verzehr veganer Produkte beachten musst. 

Wie lernen wir, mit der Kuhmilchallergie Allergie zu leben?

Für Eltern, deren Baby an einer Allergie gegen Konservierungsstoffe oder Kuhmilch leidet, stellt sich oft die Frage, ob nun die ganze Familie ihre Ernährungsgewohnheiten ändern sollte. Dies ist nicht zwangsläufig nötig. Wichtig ist jedoch, dass Du die Zubereitung der Speisen stets trennst. Möchtest Du Hafermilch selber herstellen, sollte sich in dem Topf nicht unmittelbar vorher Kuhmilch befunden haben.


Beachte jedoch, dass Dein Nachwuchs nicht das Gefühl haben sollte, an eurem Essen nicht teilhaben zu dürfen. Daher solltest Du sorgfältig abwägen, wie oft Du für Deinen Sprössling separat kochst. Zusätzlich ist dies mit mehr Arbeit verbunden. Es empfiehlt sich daher, dass sich die gesamte Familie größtenteils vegan ernährt.


Wird Dein Nachwuchs älter, solltest Du die Intoleranz mit ihm in Ruhe besprechen. Es sollte lernen, dass es mit seiner Allergie umzugehen und auf seine Ernährung zu achten. Im Alltag wird es später oft in Situationen geraten, in denen es auf Milchprodukte verzichten muss, während andere diese ohne nachzudenken konsumieren. Je eher es lernt, damit eigenverantwortlich umzugehen, desto besser wird es im Kinder- und Jugendalter damit klarkommen. 


Lass es Deinen Schatz ab dem Kindergartenalter mitentscheiden, welche Milchersatzprodukte es konsumieren möchte. Bei Greenforce findest Du zum Beispiel eine leckere Hafermilch zum selber herstellen. Beim Einkaufen kannst Du Deinen Nachwuchs ebenfalls an eine angemessene Ernährung heranführen. Erkläre ihm, dass ihr die Zutatenliste genau lesen und auf welche Stoffe ihr achten müsste. Auch wenn Dein Sprössling noch nicht lesen kann, wird es verstehen, dass es nicht wie andere Kinder alle Lebensmittel essen darf. 


Eine Kuhmilchallergie bei einem Baby muss übrigens nicht bedeuten, dass Dein Sprössling sein Leben lang mit der Intoleranz zu kämpfen hat. Nach zwei bis drei Jahren lohnt sich ein ärztlicher Test, um zu erfahren, ob die Intoleranz nach wie vor besteht.